Das Kinojahr 1965
Auch wenn man gerade die Goldvorräte der USA in Fort Knox radioaktiv verseuchen möchte, um dadurch den Wert seines eigenen Goldes in astronomische Höhen zu schrauben, sollte man immer mit dem Erscheinen des berühmtesten Geheimagenten Ihrer Majestät rechnen. Dies musste zu Beginn des Kinojahres 1965 in „James Bond 007 – Goldfinger“ auch Gert Fröbe in der Rolle des gleichnamigen Bösewichts erkennen – die ihm nichtsdestotrotz damals zum internationalen Durchbruch verhalf. Ein ganz neues Genre begründete Regisseur Sergio Leone mit seinem Film „Für eine Handvoll Dollar“. Der Streifen mit Clint Eastwood als Zigarillo rauchendem, rachsüchtigem Revolverheld Joe, der zwischen die Fronten zweier rivalisierender Banden gerät, gilt heute als die Mutter aller Italo-Western. Das genaue Kontrastprogramm dazu bot George Stevens eindrucksvoller Bibelfilm „Die größte Geschichte aller Zeiten“, der im August in die deutschen Kinos kam. Erzählt wird darin das Leben Jesu Christi von dessen Geburt bis zur Kreuzigung, wobei insbesondere die schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Max von Sydow und der Verzicht auf die sonst üblichen Effekte den Streifen sehenswert machen. Abermals Gert Fröbe konnten die deutschen Kinogänger im September 1965 in der abenteuerlichen Komödie „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ bewundern. Darin schreibt eine britische Zeitung zur Zeit der ersten Flugmaschinen ein stattliches Preisgeld für den Piloten aus, der als Erster den Ärmelkanal von England in Richtung Frankreich überqueren kann. Bald schon eifern Flieger aus der ganzen Welt um Sieg, Ehre und Geld. Ein spannender US-Thriller stand am Ende des Kinojahres 1965. In „Die 27.Etage“ kann sich Gregory Peck als Atomwissenschaftler David Stilwell nach einem Stromausfall in einem Wolkenkratzer an nichts mehr erinnern – außer, dass sein Chef aus dem 27.Stockwerk in den Tod stürzte. Verzweifelt sucht Stilwell seine Erinnerung.
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